Forschungsprojekt rEUman: Digitale Lösungen für das menschenzentrierte Remanufacturing der Zukunft

Das Forschungsprojekt rEUman (Digitally-enhanced multi-level solution for smart human-centric remanufacturing) zielt darauf ab, die europäische Industrie mit einer neuartigen, digital unterstützten und menschenzentrierten Herangehensweise an das Remanufacturing zu transformieren. Unter Leitung des Politecnico di Milano entwickelt ein internationales Konsortium innovative Konzepte und Technologien, die die Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie fördern.

Motivation und Bedeutung des Projekts

Die Nachfrage nach Hightech-Produkten mit eingebetteten Sensoren und intelligenten Funktionen stellt zusätzliche Anforderungen an die Umsetzung einer sicheren, wirtschaftlichen und ökologischen Kreislaufwirtschaft. In diesem Zusammenhang ist das Remanufacturing eine der nachhaltigsten Optionen, um wirtschaftliche Vorteile zu schaffen, Arbeitsplätze zu sichern und die Umweltauswirkungen zu minimieren. Durch das Remanufacturing kann der Materialverbrauch um durchschnittlich 80 % und die CO₂-Emissionen um bis zu 90 % reduziert werden.

Technische Herausforderungen im Remanufacturing

Die Wiederaufbereitung von gebrauchten Produkten ist eine komplexe Aufgabe, die manuelle Demontage, automatisierte Reinigung und halbautomatisierte Verarbeitungsschritte umfasst. Zu den größten Herausforderungen gehören die hohe Abhängigkeit von menschlichen Tätigkeiten, die geringe Digitalisierung und die geringe Rückverfolgbarkeit von Komponenten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, entwickelt rEUman innovative, digital unterstützte Werkzeuge und Prozesse, die die Effizienz der Wiederaufbereitung erhöhen und die Sicherheit der Mitarbeitenden verbessern.

Industrielle Anwendungen und Ziele des Projekts

Das Projekt rEUman verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz auf zwei Ebenen:

1. Wertschöpfungsketten-Ebene: Ziel ist es, stabile Rücklaufquoten von hochwertigen Post-Use-Produkten sicherzustellen und wirtschaftliche Rückführungsstrategien zu entwickeln. Dies wird durch digitale Werkzeuge zur Planung und Optimierung der Rückführungslogistik unterstützt.
2. Fabrik-Ebene: Die Entwicklung einer menschenzentrierten, hybriden Remanufacturing-Fabrik soll die Rückverfolgbarkeit des gesamten Prozesses verbessern. Neuartige Inspektionslösungen und Cyber-physische Systeme ermöglichen eine verbesserte Qualitätssicherung und Flexibilität in der Wiederaufbereitung.

Pilotanwendungen und Zukunftsausblick

rEUman wird in verschiedenen Industriesektoren getestet, darunter die Automobilindustrie, die Haushaltsgeräteindustrie und die Optoelektronik. Die Ergebnisse dieser Pilotanwendungen werden wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung standardisierter, nachhaltiger Remanufacturing-Modelle liefern. Mit rEUman setzt das Konsortium einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Industrie und leistet einen wertvollen Beitrag zur europäischen Innovationsstrategie im Bereich der Kreislaufwirtschaft.

SimPlan als Treiber für digitale Zwillinge in der Kreislaufwirtschaft

Unsere Motivation für die Teilnahme am rEUman-Projekt besteht darin, die Entwicklung digitaler Zwillinge von Fabriken und Wertströmen für zirkuläre Wiederaufarbeitungsprozesse voranzutreiben.

Im Rahmen des rEUman-Projekts fungiert SimPlan als Innovationspartner und bringt Simulations-Know-how ein. Wir werden unser Wertstrom-Simulationswerkzeug so weiterentwickeln, dass es die Wertstrommodellierung und -simulation für Wiederaufarbeitungsprozesse und Prozesse der Kreislaufwirtschaft unterstützt. Außerdem werden wir spezielle Simulations- und Modellierungswerkzeuge für zirkuläre Lieferketten (Wertschöpfungsketten) und spezielle digitale Unterstützung für Partnerschaften auf der Ebene von Wiederaufarbeitungszentren oder Arbeitsplätzen bereitstellen.