Wie wird die Steuerungstechnologie innerhalb eines Simulationsprojektes geschützt und gesichert?
In die Simulationsmodelle für unsere Kunden fließt natürlich jede Menge Knowhow unserer Kunden ein. Wie wird dies abgesichert? Hierüber sprachen wir mit Dirk Wortmann:
„Zunächst natürlich auf dem klassischen Weg, d.h. wir schließen eine Geheimhaltungsvereinbarung ab. Das garantiert aber dem Kunden natürlich noch nicht, ob Steuerungscode in andere Projekte wandert o.ä. Hierfür schließen wir bei Bedarf Entwicklungspartnerschaften ab. Ein Beispiel ist der Automotive Bausteinkasten, der heute bei vielen Automobilherstellern in Deutschland im Einsatz ist.
Im Prinzip gibt es einen Grundstandard, auf den sich alle geeinigt haben.
Das ist das, was jeder verwendet, z.B. bestimmte Fördertechnikstandards. Und dann gibt es herstellerspezifische Steuerungsstrategien, die in eigenen Teilbibliotheken abgedeckt sind. Das heißt, wir vermischen hier nicht, um mal konkrete Namen zu nennen, Volkswagen mit BMW und Daimler, sondern es gibt für jeden eine eigene Version dieses Bausteinkastens und diese Elemente dürfen auch nur in diesem speziellen Projekt verwendet werden.
Dann gibt es auch noch die häufige Situation, dass ein Kunde ein Projekt vergeben möchte und dem Systemlieferanten sagt: „Bitte weist uns per Simulation nach, dass das, was ihr uns anbietet, am besten funktioniert.“
In solchen Fällen machen wir es üblicherweise so, dass wir Mitarbeiter verschiedener Standorte wählen und jeder bekommt die Aufgabe einen Systemlieferanten abzubilden. Die Mitarbeiter kommunizieren nicht miteinander und es gibt keinerlei Austausch von Projekt-Interna.
Das weiß auch der Endkunde. Somit ist ein fairer Vergleich möglich und nur so kann das Angebot richtig bewertet werden. Das IP, die Steuerungsintelligenz des Systemlieferanten, bleibt somit auf der Seite des Systemlieferanten.
Üblicherweise legen wir zudem keine herstellerspezifische Steuerung in unseren Bibliotheken ab.
Es sei denn, der Kunde möchte diese Bibliothek für eigene Projekte weiterverwenden.
Aber es gibt einen großen Standard-Bausteinkasten für verschiedene Bereiche, also Lagerlogistik beispielsweise. Automotive hatte ich schon erwähnt, für andere Fertigungsbereiche auch, wo im Prinzip 80-90% der Standards abgebildet sind, die wir benötigen. Und das, was on top kommt ist dann das, was wir im Projekt individuell entsprechend abbilden.“
Dann stellt sich aber die nächste Frage: Wie kann ich denn dieses Modell weiterverwenden? Dazu mehr im kommenden Beitrag.